Bio-Baumwolle als Zukunft?!

Baumwollblüten

Baumwolle: Überall und hauptsächlich billig

Ein Leben ohne Baumwolle ist so unvorstellbar, wie Frühling im November in Mitteleuropa. Wir tragen Baumwollfasern an unserem Körper als Kleidung und finden sie in so vielen alltäglichen Gegenständen wieder, wie beispielsweise in Watte, Zelten oder dem Bezug unserer Matratze. Wir leben und schlafen in ihr. Unser Leben besteht quasi aus Baumwolle. Wusstest Du , dass sogar in unseren Banknoten Baumwollfasern verarbeitet werden? Wirklich faszinierend, wie weit verbreitet die Baumwolle zu finden ist.

Jeans und Banknote

In den vergangenen 30 Jahren haben wir uns und unser Konsumverhalten an schnell und vorrätig angepasst. Wenn es darum geht neue Kleidung oder Schuhe zu kaufen gilt die Devise billig, billiger, am Billigsten. Kleidung zum kleinen Preis wird von den Konsumenten gefordert und große Hersteller kommen dem nach. Die Qualität ist bei Billigpreisen zweitrangig, denn wenn das Kleidungsstück kaputt geht wird es einfach ersetzt. Bei der steigenden Nachfrage nach Baumwolle bleibt Rücksichtnahme auf Mensch, Tier und Natur unbeachtet. Du willst mehr zum Thema Baumwolle wissen? Dann lies hier weiter.

Der konventionelle Anbau von Baumwolle

Die Baumwollpflanze benötigt ein trockenes und warmes Klima um zu wachsen. Die meisten Anbaugebiete sind daher in Indien, Pakistan, China, Usbekistan und der Türkei. Eine Baumwollpflanze benötigt von der Saat bis zur Ernte 6 bis 7 ½ Monate Wachstumszeit. Im weltweiten Durchschnitt wird für ein Kilogramm geernteter Baumwollbüschel 11.000 Liter Wasser benötigt. In sehr trockenen Gebieten kann der Wasserverbrauch auf bis zu 23.000 Litern für ein Kilogramm ansteigen. Um den Wasserbedarf zu bedienen wird das Grundwasser angezapft oder Oberflächengewässer genutzt.

Um das Wachstum der Baumwollpflanze zu beschleunigen, werden Unmengen an chemischen Düngern benutzt, die in den Boden gelangen. Das führt zu unfruchtbaren Böden und verseuchtem Grundwasser. Um die Pflanzen vor Insektenbefall zu schützen, werden giftige Pflanzenschutzmittel  von Arbeitern und Erntehelfern ohne Schutzkleidung auf dem Feld. Die Arbeiter der Baumwollplantagen sind den giftigen Stoffen schutzlos ausgesetzt. Selbst unbeteiligte Anwohner sind, durch die Aufnahme von verseuchtem Grundwasser, vor den giftigen Stoffen schutzlos. Krankheiten und eine hohe Kinder- und Sterblichkeitsrate sind die Folgen des Einsatzes von chemischen Substanzen auf den Menschen.

Eine Umweltkatastrophe, ausgelöst vom Baumwollanbau

Ein Beispiel für eine vom Menschen verursachte Umweltkatastrophe, ist die Austrocknung des Aralsees, zwischen Usbekistan und Kasachstan. Der See, der vor etwa 50 Jahren flächenmäßig so groß wie Bayern war, ist im Vergleich mit damals, nur noch eine Pfütze.
Ein Vergleichsbild kannst du unter diesem Link ansehen.

Chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel, sowie der übermäßige Gebrauch des Süßwassers führten zu der Austrocknung des Aralsees. Der ehemalige Lebensraum von Mensch und Tier ist heute eine Wüste. Ganze Städte und Häfen sind heute Ruinen in der Wüste

Was auf den ersten Blick wie Photoshop aussieht ist tatsächlich traurige Realität: heute liegen Schiffe in der vergifteten Salzwüste des ehemaligen Aralsees.

Schiffe in der Wüste des Aralsees

Es geht auch besser –
Bio-Baumwolle (kbA)

Um Katastrophen, wie die des Aralsees, zu verhindern kann auf Bio-Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) zurückgegriffen werden. Diese benötigt zwar auch viel Wasser und Sonne um zuwachsen, aber warum sie trotzdem eine gesündere Alternative zu dem konventionellen Baumwollanbau ist, möchte ich Dir erklären.

Bei dem Anbau von Bio-Baumwolle (kbA) wird ca. 40% weniger Wasser benötigt, als bei dem herkömmlichen Anbau von Baumwolle. Das liegt daran, dass kein genverändertes Saatgut zum Anbau genutzt wird und eine Fruchtfolge eingehalten wird. Um Insekten von den Baumwollpflanzen fern zu halten, kommen natürliche Mittel zum Einsatz wie beispielsweise Sonnenblumen, die rund um das Feld gepflanzt werden. Die Sonnenblumenziehen die Insekten und halten diese von den Baumwollpflanzen fernhalten.

Mit Kompost und Mist werden die Felder der Baumwollpflanzen gedüngt und die natürliche Humusschicht des Bodens bleibt erhalten. Der Boden kann dadurch mehr Wasser aufzunehmen und speichern. Generell ist der Einsatz giftiger Dünger oder Pestiziden verboten. Die Baumwolle wir händisch geerntet. Diese Art der Ernte dauert zwar länger, ist dafür aber umweltfreundlicher und schonender zu der Baumwollblüte. Bauern und Erntehelfer werden weder giftigen Stoffen ausgesetzt, noch gesundheitlich durch den Anbau geschädigt.

Mach Du den Unterschied

Wir von HANS NATUR wünschen uns, dass Bio-Baumwolle (kbA) zum Standard der Baumwolle wird. Falls Du noch Informationen zu dem Thema Nachhaltigkeit möchtest, schau dir unseren Blogbeitrag Wie nachhaltig ist deine Kleidung? an.

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