Wir waren mit den Kindern Bärlauch und Brennnesseln sammeln. Der Wildkräuter-Spinat schmeckt mit Bratkartoffeln und Ei der ganzen Familie. Das Rezept und Infos zur verkannten Brennnessel heut ein Blog:
Vitalstoffbombe Brennnessel
Die Brennnessel wächst überall und wird oft als Unkraut angesehen. Aber die ganz jungen Brennnesseln, die jetzt aus der Erde sprießen, eignen sich hervorragend für eine Vitaminspritze in Form eines Brennnessel-Spinats. Brennnesseln beinhalten als Wildkräuter eine Fülle an Vitaminen (u.a. A, B, C und D) sowie an Mineralstoffen. Brennnesseln sind wahre Vitalstoff-Bomben!
Brennnessel-Spinat schmeckt nicht ganz so intensiv “spinatig” wie herkömmlicher Blattspinat, aber er ist ultra-gesund und sehr lecker, wenn man ihn so zubereitet wie hier beschrieben. Für unsere Vorfahren waren Brennnesseln und Bärlauch nach dem langen Winter wichtige Wildgemüse, um den vitaminmäßig ausgezehrten Körper wieder mit Vitalkraft zu füllen. Das frische Vitamin C in den Frühlingskräutern bewahrte vor Skorbut.
Für dieses Rezept habe ich etwa 50% Bärlauch und 50% Brennnesseln verwendet, das ist zusammen etwa ein nicht zu großer Leinenbeutel halb voll. Die Bärlauch-Saison beginnt gerade jetzt, am Wochenende kamen die ersten Blätter hervor. Die nächsten 3 Wochen schmeckt Bärlauch am besten.
Tipps für die Ernte
Beim Sammeln sollte man darauf achten, bei größeren Brennnessel-Pflanzen nur die obersten Triebe zu pflücken. Die dickeren Blattrispen sind nämlich nicht wohlschmeckend, besonders wenn sie älter werden. Besser eignen sich zum Verzehr die ganz frischen, zarten Pflänzchen, die dieser Tage aus der Erde sprießen.
Natürlich sollte man beim Pflücken Handschuhe anziehen, wenn man nicht total hartgesotten ist. Mein Großvater hat Brennnesseln mit bloßer Hand gepflückt. Er schwor, dass die Nesseln nicht brennen, wenn man fest zupackt. Ich habe mich aber nie getraut, das auszuprobieren…
Ganz wichtig ist auch, dass man darauf achtet, Wildkräuter nur an Orten zu pflücken, wo Verschmutzung durch Tierausscheidungen oder Abgase ausgeschlossen ist. In jedem Fall müssen die Blätter vor der Zubereitung gut gewaschen werden. Dafür kann man bei den Brennnesseln eine Grillzange oder Ähnliches verwenden.
Bei Bärlauch müsst Ihr aufpassen, dass die Blätter wirklich nach Knoblauch riechen/schmecken. Denn sie sind leicht mit den hochgiftigen Maiglöckchen-Blättern zu verwechseln, die allerdings an den meisten Orten jetzt noch nicht wachsen.
Das Bratkartoffel-Rezept habe ich von unseren Freunden aus Sizilien. Der mittlerweile verstorbene Nonno (Opa) bekam jeden Abend (!) diese in Olivenöl gebratenen Kartoffeln und dazu ein Spiegelei; alles natürlich aus dem eigenen Garten/Anbau. Ich durfte einmal kosten und mache seitdem unsere Bratkartoffeln immer so.
Zutaten für den Wildkräuter-Spinat (4 Personen)
- 400 g Brennnesseln (oberste Blätter, junge Triebe) und/oder Bärlauch
- 2 kleine Kartoffeln, am besten mehlig kochende
- 1 kleine Zwiebel
- 200 ml Gemüsebrühe
- ein halber Becher Schmand oder Creme Fraiche
- 1 Knoblauchzehe (kann man weglassen, wenn man Bärlauch hinzunimmt)
- Salz und Pfeffer
- Muskatnuss
Zutaten für Bratkartoffeln und Ei
- ca. 1 kg fest kochende Kartoffeln
- Olivenöl
- Kräuter der Provence oder Petersilie
- 4-8 Eier, je nach individuellem Bedarf
Zubereitung
1. Gemüse vorbereiten
Die Wildkräuter gut waschen und abtropfen lassen, dabei die Brennnesseln vom Bärlauch getrennt waschen.
Alle Kartoffeln schälen, dabei die beiden mehlig kochenden zunächst zur Seite legen, die fest kochenden erst halbieren und dann in 1 cm dicke halbe Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Evtl. die Knoblauchzehe schälen.
2. Bratkartoffeln ansetzen
Eine große Pfanne, am besten mit Deckel, heiß werden lassen und einen guten Schuss Olivenöl hineingeben. Die rohen (!) fest kochenden, in halbe Scheiben geschnittenen Kartoffeln hineingeben und unter Wenden leicht von allen Seiten anbraten lassen. Dann kräftig salzen, den Deckel aufsetzen und die Temperatur niedrig stellen. Unter gelegentlichem Wenden die Kartoffeln ca. 12-15 min unter geschlossenem Deckel braten lassen, bis sie durch sind.
3. Eier kochen
Für die Eier Wasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, die Eier darin in ca. 8 min hart kochen. Abschrecken und beiseite stellen.
4. Brennnessel-Spinat zubereiten
Die Gemüsebrühe in einen Topf geben und aufkochen lassen. Die beiden mehlig kochenden Kartoffeln mit einer Reibe grob hineinreiben und ca. 2 Minuten in der Brühe kochen lassen. Währenddessen Brennnesseln und/oder Bärlauch grob hacken und hinzugeben. Brennnesseln und Bärlauch ca. 3 Minuten in der Brühe köcheln lassen, dann evtl. die Knoblauchzehe hineinpressen. Pfeffern, etwas frische Muskatnuss hineinreiben, evtl. nachsalzen. Je nach Geschmack pürieren – ich püriere die Mischung nur an. Am Schluss mit Creme Fraiche/Schmand, Salz und Pfeffer final abschmecken.
5. Bratkartoffeln abschmecken
Wenn die Bratkartoffeln in der Pfanne gar sind (probieren!), eine halbe Handvoll Kräuter der Provence oder gehackte Petersilie hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Diese Bratkartoffeln brauchen erfahrungsgemäß viel Salz.
6. Anrichten
Die hart gekochten Eier schälen und halbieren. Den Brennnessel-Spinat sehr heiß in eine flache Schüssel geben und die halben harten Eier hineinlegen.
Die Bratkartoffeln auf die Teller geben und den Brennnessel-Spinat mit jeweils zwei halben Eiern dazu anrichten.
Guten Appetit!
Liebe Maike,
ja ich liebe auch Brennesseln und Bärlauch auch frisch im Salat.
Dünstest du die Zwiebel fürs Gemüse vorher in etwas Olivenöl bevor du die Gemüsebrühe aufstellst?
Danke:)
lg
Liebe Roswitha, man kann es mit oder ohne Vorher-Anbraten machen. Nur ind er Brühe kochen geht auch. Aber ja, es ist natürlich lecker, wenn man Zwiebeln vorher etwas anschwitzt.