Wie Fasching mit kleinen Kindern zu einem schönen Fest wird – 5 Tipps

Nächste Woche ist Fasching, Fastnacht, Fasnet oder Karneval – überall in Deutschland wird das närrische Fest gefeiert. Und die Kinder feiern mit. Heute habe ich fünf Tipps für Euch, wie Karneval oder Fasching mit kleinen Kindern zu einem schönen Ereignis für alle wird.

Vom Karneval in Köln bis zu den uralten heidnischen “Fasnet”-Festen in den südlichen Mittelgebirgen: In Deutschland hat die närrische Zeit viele Namen und Gesichter. Aber in allen Regionen wird dieses uralte Fest gefeiert, dessen Ursprünge bis in die mesopotamische Zeit 5000 v. Chr. zurückreichen.

Mit kleinen Kindern Fasching zu feiern, so dass es auch ihnen Spaß macht, ist jedoch gar nicht so einfach wie man denken würde. Kinder unter drei, vier Jahren sind von Lärm, Trubel und Ungewohntem schnell überfordert. Bei plötzlichen, lauten Geräuschen wie Tröten erschrecken sie sich, Masken und stark geschminkte Gesichter sowie menschen-unähnliche Kostüme machen ihnen schnell Angst.

Trotzdem muss man auch mit kleinen Kindern nicht auf Fasching verzichten. Aber wenn man Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder nehmen möchte, sollte man folgende Tipps beherzigen:

Tipp 1: Besser im kleinen Kreis feiern. Große Veranstaltungen meiden.

Viele kleine Kinder sind von Großveranstaltungen überfordert. Zu viele Menschen, ein fremder Ort, oft eine große Halle, unzählige fremde Gesichter und dann auch noch die Verkleidungen, Masken und Geräusche – das kann schnell nach hinten losgehen. Dann schreien die Kinder und machen nicht mehr mit. Und dann haben auch die Erwachsenen keinen Spaß mehr an Ententanz, Krapfen und Funkenmariechen.

Stattdessen macht man besser eine private Feier im kleinen Kreis. Man kann sich mit anderen Familien aus einem Kurs oder aus dem Kindergarten zusammentun. Alle steuern etwas bei; die Familie mit dem größten Wohnzimmer stellt die Location. Ein paar Flaschen Sekt für die Erwachsenen, leckeres Essen und lustige Kostüme für alle sollten ausreichen, um gute Laune zu erzeugen. Tipp: Eine Motto-Party inspiriert und macht noch mehr Spaß. Kindgerechte Mottos wären Tiere, Märchen oder Zirkus.

Hier findet Ihr unseren Tipp für ein herzhaftes Party-Mitbringsel, das Groß und Klein schmeckt.

Tipp 2: Bequeme Kostüme für die Kinder.

Letztes Jahr kam zum Kindergarten-Fasching meiner Tochter ein Junge, der als Dinosaurier verkleidet war. Sein Kostüm war total irre – die Mutter hatte drei Wochen daran gearbeitet. Der Junge guckte aus einer beeindruckend echt aussehenden, selbst geformten Maske aus Pappmaché, und er schleppte einen geschuppten, glitzernden Schwanz aus Pappmaché hinter sich her, der sich mit der Bewegung des Kindes bewegte. Das Kostüm machte großen Eindruck bei den anderen Müttern (auch wenn alle es übertrieben fanden). Aber die Erzieherin erzählte mir später, der Junge habe, sobald die Mutter weg war, das Kostüm ausgezogen und sei dann den ganzen Tag in T-Shirt und Strumpfhose herumgesprungen, weil es zu unbequem war, um damit zu spielen. Da fragt man sich doch: Lohnen sich drei Wochen Arbeit für zwei Minuten Kostüm? Nur damit die anderen Mamas staunen?

Ich sage: Nein. Bequemlichkeit sollte bei der Planung, Herstellung oder Auswahl des Kinderkostüms ein entscheidendes Kriterium sein. Die Kinder wollen sich bewegen, tanzen und hüpfen können. Also verbieten sich alle schweren, unbeweglichen, schleppenden oder kratzenden, pieksenden Kostümteile.

Bei Kindern bis drei Jahren reichen Baumwoll-Spieltücher in der richtigen Farbe aus (und sind unschlagbar günstig sowie GOTS-zertifiziert!): Rosa für Prinzessin, blau für König, grün für Frosch, rot mit aufgeklebten schwarzen Papier-Punkten als Marienkäfer,… Dazu dezente Schminke, eventuell ein Kopfschmuck (Krone, Hut, Ohren,…) sowie eine Leggings und T-Shirt in den passenden Farben, und das Kostüm ist perfekt. Euer Kleinkind ist damit schöner (und gesünder! weil giftfrei) verkleidet als mit dem grellbuntem Mist von der Resterampe.

Eine wunderschöne Prinzessin aus zwei Hans Natur-Spieltüchern (rosa als Umhang und hellblau als Kleid) sowie einer Filzkrone, die nur zugeschnitten und hinten mit Bindebändern oder Klettverschluss versehen werden muss

Hier mein Tipp für ein einfaches selbst gemachtes Mause-Kostüm, das auch schon Babys tragen können, wenn man statt dem Haarreif eine Mütze mit Bindebändern verwendet.

Und für Selbermacher hier die Anleitung für diesen schönen Kronenschleier, der jedes Mädchen-Herz höher schlagen lässt!

Tipp 3: Statt Unterhaltungs-Programm: Luftballons, Luftballons, Luftballons!

Kleine Kinder brauchen kein Programm wie angeleitete Spiele, um Spaß zu haben. Kinder unter drei Jahren können Spiele wie “Reise nach Jerusalem” oder kompliziertere Tänze noch gar nicht verstehen und haben auch keinen Spaß daran. Ein einfacher Tanz in der Gruppe, wenn die Eltern mitmachen oder vormachen (und selbst Spaß daran haben!) kann lustig sein. “Nur für die Kinder” müsst Ihr es aber nicht machen – sie brauchen es nicht.

Dafür haben kleine Kinder Spaß mit Luftballons. Besorgt einfach mindestens 20 große und kleine Ballons (Achtung, große Ballons sind gar nicht so leicht zu bekommen, rechtzeitig besorgen oder bestellen!), pustet sie auf und lasst sie einfach frei im Wohnzimmer herumfliegen. Damit werden die Kinder lange wunderbar spielen. Ich erinnere mich an den 4. Geburtstag unserer Tochter, an dem die Kinder fast anderthalb Stunden nur mit den vielen, vielen Luftballons spielten und einen Höllenspaß hatten.

Große Ballons sind dabei wichtiger als man glauben würde, deswegen kauft lieber 15 große Ballons als 30 kleine. Ich habe beobachtet, dass gerade kleine Kinder total auf große, schwere, sich langsam bewegende Ballons stehen.

Tipp 4: Nicht zu krass schminken und verkleiden.

Verzichtet darauf, Euch oder Eure Kinder zu knallig oder zu krass zu schminken. Krasse Schminke oder Masken verunsichern kleine Kinder. Sie würden Euch und ihre Freunde und Freundinnen nicht mehr erkennen. Deswegen schminkt lieber dezent.

Kostüme, die zu tier- oder monsterähnlich sind, könnten kleine Kinder auch verunsichern, besonders, wenn Ihr dazu noch die entsprechenden Geräusche und Gesten macht.

Tipp 5: Keine Tröten oder Rasseln. Lieber Luftschlangen oder Seifenblasen pusten.

Wie oben beschrieben, machen plötzliche laute Geräusche Kindern Angst. Sie haben wirklich keine Freude daran. Dafür lieben sie Luftschlangen und Seifenblasen – davon könnt Ihr gar nicht genug in die Luft pusten oder die Kinder pusten lassen! Hier ist mal wieder das Einfachste das Beste.

Zum Trost, wenn Ihr das jetzt laaaaangweilig findet: Eure Kinder werden wirklich schnell groß und werden dann den Spaß an Lärm, Trubel, Heiterkeit und knalligen Kostümen mit Euch teilen, wenn Ihr es liebt. Vertraut darauf und gönnt Euren jetzt noch kleinen Kindern Spaß, der ihrem Alter angemessen ist.

Ich wünsche eine fröhliche, ausgelassene, närrische Faschingszeit!

2 Gedanken zu „Wie Fasching mit kleinen Kindern zu einem schönen Fest wird – 5 Tipps“

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