Morgendliche Geburtstags-Rituale: Heute geht es darum, wie wir den Geburtstagsmorgen unserer Kinder so besonders und schön machen, dass sie sich später mit Wohlgefühl daran erinnern:
Als Kind habe ich mir immer Geburtstags-Rituale wie bei Lisa in Bullerbü gewünscht: Die Eltern kommen mit einem Frühstück und Geschenken ans Bett, alle singen zusammen ein Lied und das Kind darf dann im Bett die Geschenke auspacken. Das erschien mir immer so unfassbar toll, so liebevoll und zugewandt.
Eigentlich hat diese Szene auch unsere Geburtstags-Rituale geprägt, aber wir haben sie an unsere häuslichen Gegebenheiten und Abläufe angepasst.
Rituale müssen zur Familie passen
Das ist ja bei allen Ritualen wichtig: Sie müssen zur Familie passen und sich “richtig” anfühlen (in diesem Blogbeitrag findet Ihr eine Liste, was bei Ritualen allgemein zu beachten ist). Es bringt wenig, sich Rituale aufzustülpen, mit denen man sich eigentlich unwohl fühlt. Ganz wichtig ist es, dass die Rituale zur Atmosphäre beitragen. Denn auf die besondere, feierliche, geborgene und schöne Atmosphäre kommt es an.
Ich denke, unsere Geburtstags-Rituale könnten zu vielen Familien passen, deswegen möchte ich sie gern mit Euch teilen:
Der Tag davor: Kuchenduft liegt in der Luft
Bei uns fangen die Kindergeburtstage eigentlich schon am Nachmittag davor an. Wir backen gemeinsam, d.h. zusammen mit den Kindern, für den Kindergarten bzw. die Schule Kuchen. Ein weiterer Kuchen wird natürlich für zu Hause gebacken. Weil die Klasse und die Kindergartengruppe groß sind, müssen insgesamt drei Kuchen gebacken werden. Deswegen duftet das Haus dann am Geburtstags-Vortag wunderbar nach Bäckerei.

Der Abend davor: Elternfeier
Weil wir am Geburtstag selbst früher aufstehen, gehen auch die Kinder (alle!) etwas früher ins Bett, “denn Papa und Mama müssen doch für morgen noch so viel vorbereiten!”). Trotz aller Aufregung (und die ist bei unseren Kindern enorm) gehen die Kinder mit dieser Ansage äußerst bereitwillig ins Bett.
Für uns Eltern ist der “Abend davor” wie ein kleines Fest. Wir räumen das Wohnzimmer blitzblank, hören schöne Musik, dekorieren den Geburtstagstisch, stellen Geburtstags-Blumen in die Vase (die am Tag im Gästezimmer versteckt wurden) und stellen gefühlt Millionen von Kerzen und Teelichtern auf. Außerdem werden viele Luftballons aufgeblasen, denn unsere Kinder lieben Luftballons. Manchmal gibt es zur Krönung sogar einen Gasluftballon (die werden noch mehr geliebt).
Mein Mann und ich erinnern uns mit Tränen der Rührung in den Augen an die Geburt des Kindes. Wir trinken manchmal sogar ein Glas Sekt und freuen uns, dass es unser Kind gibt.




Wir hängen über den Geburtstagstisch seit ein paar Jahren immer ein eigentlich hässliches “Herzlichen Glückwunsch”-Band. Dieses Band entspricht zwar gar nicht meinem Geschmack. Aber mein Mann hat es einmal beim Aufräumen einer Geburtstagsfeier gefunden und dann für mich aufgehängt. Seitdem wollen alle es an ihrem Geburtstag an der Wand haben. So ist dieser hässliche, aber geliebte Schriftzug zu einem wichtigen Teil geworden. Wir alle hängen daran, ohne dass wir es bewusst ausgesucht haben.

Den Geburtstagsplatz dekorieren


Bei uns bekommt das Geburtstagskind seinen Essplatz am Tisch besonders schön dekoriert. Dafür verwenden wir Spieltücher aus Seide und/oder Baumwolle sowie Blumen/Pflanzen der Jahreszeit. Auch mindestens ein Holz-Tierchen (hier von Ostheimer) ziert den Geburtstags-Platz. Auch wird oft ein besonderer Teller genommen. Von dem darf das Kind dann schon am Morgen Geburtstagskuchen essen, wenn es will. Skurriler Weise wollen unsere Kinder aber ausgerechnet am Geburtstag lieber Obst, Rührei oder gar nichts, weil sie viel zu aufgeregt sind, um Kuchen zu essen.

Der Geburtstagsmorgen: Kerzen und Gesang

Wir machen es wirklich so ähnlich wie in Bullerbü. Vor sechs Uhr stehe ich *heimlich* mit dem Geschwisterkind auf, und wir machen unten alles für das Geburtstagskind zurecht. Das muss so lange so tun, als ob es noch schläft. Wir zünden alle Kerzen an (elektrisches Licht gibt es am Geburtstagsmorgen nicht), rücken nochmal alles zurecht und gehen dann mit dem “brennenden” Geburtstagskuchen oder einer Kerze ins Schlafzimmer. Wenn wir die Tür öffnen, singen wir “Viel Glück und viel Segen”. Das Ende des Liedes ist für das Geburtstagskind das Signal: Nun darf es nach unten zum Geburtstagstisch!
Am Geburtstagstisch: Geschenke, liebe Gedanken und Tränen
Das Geburtstagskind wird umarmt und geherzt, und dann darf es natürlich seine Geschenke und das traditionelle Paket von Omi auspacken. Von uns Eltern bekommt das Kind immer etwas schönes Selbstgemachtes (genäht oder aus Holz), Bücher und natürlich einen oder zwei Herzenswünsche erfüllt. Außerdem bekommt jedes Kind eine von mir handgemalte Geburtstagskarte mit Gedanken zum vergangenen Lebensjahr des Kindes.




Wenn die erste Aufregung sich gelegt hat und die Geschenke begutachtet wurden, lese ich die Geburtstagkarte vor (Tränen der Rührung) und halte manchmal noch eine kurze Rede auf das Geburtstagskind, mit dem Thema, wie es zu uns gekommen ist (Tränen der Rührung). Dann singen wir nochmal, und das ist dann erstmal der Abschluss unserer morgendlichen Feier. Meist geht es dann ja in den Kindergarten und in die Schule.
Seit dem 1. Geburtstag
Wir haben das eigentlich seit dem ersten Geburtstag der Kinder so gemacht. Auch wenn Unter-3-Jährige gar nicht kapieren, was los ist. Sie haben natürlich Freude am Geschenkpapier, eventuell auch an dem einen oder anderen Geschenk, am süßen Kuchen und Mamas und Papas Zuwendung. Aber was da vor sich geht, können sie noch nicht verstehen. Das ist aber auch gar nicht schlimm: Die ersten Geburtstage der Kinder sind eher noch Rührungs- und Stolz-Feiern für die Eltern 🙂 Und das hat ja auch seine Berechtigung!
Richtige Geburtstagspartys mit Freunden der Kinder haben wir eigentlich erst ab dem 4. Geburtstag gefeiert. Vorher waren zwar auch immer zwei, drei befreundete Familien mit Kindern da, aber da haben die Kinder halt zusammen gespielt (manchmal mit Luftballons, super Sache!) und wir Erwachsenen haben Kaffee getrunken und gequatscht.
Wie wir die Geburtstagspartys unserer Kinder gestaltet haben und gestalten, und was Kinder welchen Alters diesbezüglich eigentlich “brauchen”, erzähle ich Euch ein anderes Mal!
Habt Ihr morgendliche Geburtstags-Rituale? Dann erzählt gern davon in den Kommentaren!
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