Heute zeige ich Euch, wie Ihr aus etwas Wolle und Seife ganz einfach einen Filzball oder kleine Kugeln herstellen könnt. Der Ball eignet sich entweder als Spielball für ganz kleine Kinder oder Babys, oder Ihr könnt ihn als Weihnachtsbaumkugel verwenden. Kleine Kinder ab ca. 2 Jahren können beim Nassfilzen schon mitmachen!
Dieses Jahr fällt der zweite Advent auf den Nikolaustag – ein aufregendes Ereignis für kleine Kinder! Da tut es gut, am Nachmittag etwas zu werkeln und wieder etwas in sich anzukommen. Wer etwas Schafwolle und Märchenwolle zu Hause hat sowie eine Filznadel, kann die dämmrigen Nachmittagsstunden dazu verwenden, einen solchen Filzball herzustellen. Der Ball eignet sich prima als Geschenk für Kinder oder Babys um ein Jahr.
Benötigte Materialien:
– Schafwolle im Vlies (naturfarbene Filzwolle)
– etwas bunte Märchenwolle
– ein Stück normale Seife, z.B. Kernseife
– heißes Wasser
– ein Stück “Knackfolie” (Noppenfolie / Verpackungsmaterial)
– wenn es eine Christbaumkugel werden soll: Bindfaden und Holzperle
– wenn der Filzball etwas Klapperndes enthalten soll: leeres gelbes Überraschungsei-Döschen und Murmel, Reiskörner oder kleines Glöckchen
Benötigte Arbeitsutensilien
– Filznadel(n)
– Schere
– eventuell Filzunterlage
So geht es:
Wenn Ihr einen Ball machen wollt, der etwas Geräuschvolles enthält, füllt Ihr zuerst das gelbe Überraschungsei-Döschen mit etwas Reis, einer Murmel, einer Perle oder einem kleinen Glöckchen.
Dann reißt Ihr etwa 2-3 cm breite dünne Strähnen der Filzwolle ab. Ihr wickelt diese Strähnen straff um das gelbe Döschen. Wenn Ihr kein Döschen verwendet, wickelt Ihr die Strähnen um den Zeigefinger,…
… zieht dann das Gewickelte vom Finger ab und wickelt weiter dünne Strähnen um dieses Wollbüschel…
… bis es annähernd wie eine kleine Kugel aussieht. Ihr wickelt, bis die Kugel ca. 4 cm Durchmesser hat. Es macht nichts, wenn es krumpelig ist. Dann nehmt Ihr die Filznadel und stecht in die überstehenden oder krummen Stellen immer wieder ein, bis Ihr eine kleine Kugel gefilzt habt. Achtung, das Trockenfilzen so kleiner Stücke ist etwas für Erwachsene, weil ein (Durch-)Stich einer Filznadel wegen der Widerhaken echt schmerzhaft sein kann!
Diese erste kleine Kugel umwickelt Ihr dann immer weiter mit Strähnen der weißen Filzwolle und filzt immer wieder vorsichtig mit der Filznadel nach, so dass Ihr nach und nach eine feste weiße Kugel erhaltet, die um ca. ein gutes Drittel größer sein sollte als der Ball, den Ihr machen wollt.
Dann bereitet Ihr eine Schüssel wirklich heißes Wasser zu, so heiß, dass man gerade noch die Hände eintauchen kann. In diesem Wasser löst Ihr nun möglichst viel Seife auf – je mehr Seife Ihr nehmt, desto besser geht gleich das Nass-Filzen!
Nun taucht Ihr die weiße Wollkugel in das Seifenwasser und durchfeuchtet sie gut. Ihr breitet die Noppenfolie auf dem Tisch aus und reibt diese etwas mit Seife ein.
Ab jetzt können die Kinder mitmachen! Sie können die Kugel feste auf der Noppenfolie hin- und herrollen (“walken”), so dass sich die Wollfasern verfilzen. Ganz kleinen Kindern gibt man kleinere Kugeln — diese kleinen Kugeln kann man später als “Schneekugeln” untereinander an einem Faden anbringen.
Das Walken kann ganz schön lang dauern. Zwischendurch immer wieder die Kugel ins Wasser tauchen und zwischen den Händen rund rollen und drücken. Hier kann man zunächst fest zupacken und feste drücken; die Kugel rundet sich später wieder.
Irgendwann merkt Ihr, dass die Kugel fester, härter und runder wird. Wenn sie fest genug ist und merklich kleiner geworden ist, drückt Ihr das Seifenwasser aus und spült die Kugel gründlich unter fließendem Wasser aus. Dann drückt Ihr sie gut aus und lasst sie ein wenig trocknen. Man kann sie gern einen ganzen Tag trocknen lassen – unsere Tochter war aber ungeduldig und wollte weiter machen, also haben wir den Filzball nur kurz auf der Heizung außen antrocknen lassen.
Dann haben wir die farbige Märchenwolle hervorgeht. Die große Tochter bekam die Filzunterlage und die Filznadel in die Hand und brachte Stücke der Märchenwolle mit der Filznadel auf die weiße Kugel auf. Achtung, Filznadeln können ziemlich weh tun, wenn man sich sticht. Deshalb ist das Trockenfilzen erst etwas für größere Kinder ab ca. 6 Jahren, deren Feinmotorik schon gut entwickelt ist. Unsere Tochter hat sich auch einmal gestochen, aber sie hat’s tapfer genommen und mit dem Pflaster weiter gemacht.
Man muss schon fleißig stechen – ritsch, ritsch, ritsch!, damit es fest und eben wird.
Zum Schluss kann man den Ball noch einmal mit Noppenfolie und Seifenwasser nass filzen, um die farbige Wolle gut zu fixieren. Dann muss man auch noch einmal spülen.
Und voilà – so könnte Euer Filzball dann aussehen:
Wer den Filzball als Christbaumkugel verwenden will, nimmt eine möglichst lange Nadel und zieht damit einen Bindfaden einmal quer durch die ganze Kugel (ich nehme dazu meine langen Puppennadeln)…
… und bindet unten eine schöne Holzperle fest.
Fertig ist die Christbaumkugel!
Die Freundin der großen Tochter meinte, unsere Kugel sähe aus wie die Erdkugel.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Nass- und Trockenfilzen gemacht? Traut Ihr Euren Kindern den Umgang mit Filznadeln zu?
Ich wünsche Euch einen schönen, ruhigen und stressfreien zweiten Advent!
P.S.: Wer noch Geschenkideen für seine oder andere Kinder von 1 bis 6 Jahren sucht – hier sind individuelle Tipps, auch Einiges zum ganz einfachen und kostengünstigen Selbermachen bzw. Selbst-Zusammenstellen!
Ein Gedanke zu „Schönes am 2. Advent: Filzball oder Christbaumkugel herstellen“