Tunika nähen (Nähanleitung)

Diese bequeme und praktische Kindertunika ist ratzfatz genäht – das bekommen auch Anfänger leicht hin. Besonders mit dieser einfachen Anleitung.

Wer seinem Kind etwas Schönes nähen möchte, aber die Nähmaschine schon länger nicht mehr angefasst hat, findet in dieser Tunika sicher das richtige (Wieder-) Einstiegs-Projekt. Diese Tunika steht allen kleinen Kindern und Babys, Jungen und Mädchen. Und natürlich auch der Puppe. Sie ist aufgrund des Gummizugs am Halsausschnitt leicht anzuziehen, muss nicht geknöpft werden und ist äußerst bequem. Und mit meiner Anleitung wirklich einfach zu nähen! Der Clou: Ihr schneidert Eurem Kind die Tunika mit dieser Anleitung perfekt auf den Leib.

Hans Natur hat supersüße, niedlich gemusterte Bio-Stoffe (Meterware) ins Sortiment aufgenommen. Sie sind GOTS-zertifiziert und aus dicht gewebtem Baumwoll-Perkal. Ich habe mir einen Punktestoff in zarten Pastelltönen ausgesucht, um meiner Nichte eine Tunika zum fünften Geburtstag zu nähen. Schaut Euch die Stoffe mal an, die Muster sind wirklich goldig! Auch super für selbst genähte Bettwäsche geeignet.

Für eine Tunika der Größen 98 / 104 benötigt Ihr

  • ca. 100 x 80 cm Stoff (Breite x Höhe)
  • Faden in passender Farbe
  • etwa 110-120 cm Schrägband (Stoff- oder Kurzartikelladen). Besser breiteres nehmen, wenn erhältlich, dann wird’ nicht so eine Fummelarbeit
  • etwa 55-60 cm elastisches Gummiband

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Arbeitsutensilien:

  • Zeitungspapier oder sehr großer Papierbogen (z.B. Geschenk- oder Packpapier)
  • Papierschere
  • Stift
  • Schneiderschere
  • selbstlöschender Textilmarker oder Schneiderschere
  • Nähmaschine
  • kleine Sicherheitsnadel

Schritt 1: Euer Kind messen

Ihr nehmt bei Eurem Baby oder Kind folgende Maße:

Maß A: vom Hals die Arme entlang bis zum Handgelenk bzw. der gewünschten Armlänge der Tunika.
Maß B: von der Kuhle unter dem Hals (zwischen den Schlüsselbeinen) bis zum Ende des ersten Drittels der Oberschenkel bzw. bis dort, wohin die Tunika reichen soll.

Tipps und Ideen: Wenn man die Ärmellänge bis ca. zur Hälfte der Oberarme bemisst, entstehen süße Puffärmel – gut für den Sommer geeignet.  Bei Jungs sehen Tuniken schöner aus, wenn sie etwas kürzer sind, bei Mädchen kann es etwas länger sein. Dann kann die Tunika mit Leggings auch als Kleidchen getragen werden.

Insgesamt gilt: Großzügig rechnen, da Euer Kind wächst und Baumwollstoff oft beim Waschen etwas eingeht. Tuniken sehen auch “zu groß” niedlich aus.

Schritt 2: Den Schnitt erstellen

Nun nehmt Ihr das große Zeitungspapier und faltet es in der Mitte bzw. faltet es gar nicht auf. Dann übertragt Ihr folgenden “halben” Schnitt auf das Zeitungspapier, wobei Ihr die Maße A und B beachtet, die Ihr bei Eurem Kind genommen habt. Achtung: Gebt sowohl zu A als auch zu B noch 2 cm als Nahtzugaben hinzu. Der Falz (die Mitte) des Zeitungspapiers muss an der gerade Linie verlaufen, an der Maß B eingetragen ist.

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Der Abstand zwischen Schulter und Achsel (gestrichelte Linie) darf nicht zu kurz sein, sonst kommt Euer Kind mit dem Arm nicht durch den Armausschnitt! Orientiert Euch ungefähr an meiner Zeichnung. Wenn’s ein bisschen anders wird, macht es nichts.

Schritt 3: Schnitt auf Stoff übertragen und ausschneiden

Nun schneidet Ihr den Schnitt aus und faltet ihn auseinander, so dass nun sozusagen der Umriss der Tunika vor Euch liegt. Dann legt Ihr den Stoff doppelt und rechts auf rechts (die linke/blasse Seite des Stoffes liegt außen), so dass der Knick (Stoffbruch) oben an der “Schulter” bzw. der oberen Armlinie verläuft. Nun zeichnet Ihr den Schnitt entlang des Umrisses ein.

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Den Halsausschnitt nicht vergessen einzuzeichnen. Dann schneidet Ihr genau entlang der eingezeichneten Linien aus, wobei der Stoff doppelt liegen bleibt. Oben am Stoffbruch (Schulter) schneidet Ihr natürlich nicht. Nur der Halsausschnitt wird ausgeschnitten.

Schritt 4: Versäubern (mit Zickzackstich umnähen)

Jetzt faltet Ihr auseinander und versäubert die Ränder mit Zickzack-Stich. Der Halsausschnitt muss nicht gezickzackt werden, da er im Schrägband verschwindet.

So sieht Euer Stoffstück auseinander gefaltet aus:

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Schritt 5: Die Tunika zusammennähen

Der Stoff wird wieder rechts auf rechts aufeinandergelegt, so dass der Schnitt nun wieder doppelt liegt. Nun näht Ihr beide Seiten mit einfachem Steppstich zusammen, wie hier als Naht 1A und Naht 1B rot eingezeichnet:

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Schritt 6: Halsausschnitt und Ärmelkanten mit Schrägband einfassen

Nehmt nun das gesamte Schrägband zur Hand und schlagt es am Ende ein paar Millimeter ein. So:

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Dann knickt Ihr es entlang der längs verlaufenden Mitte und legt den Rand des Halsausschnittes zwischen die beiden Hälften.

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Dann näht Ihr das Schrägband im Steppstich zusammen, wobei der Saum des Halsausschnittes dazwischen liegt. Wenn Ihr merkt, dass Ihr herum seid und wieder beim Anfang ankommt, schneidet Ihr das Schrägband passend ab und schlagt es einmal um, bevor Ihr das Ende festnäht. Genau gleich verfahrt Ihr an den Ärmelenden. So sehen die Enden der Schrägbänder aus, wo sie aufeinandertreffen:

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Schritt 7: Gummiband einziehen

Nun zieht Ihr mit der Sicherheitsnadel Gummiband durch alle drei Schrägbänder, schätzt ab, wie fest Ihr anzieht und verknotet die Enden. Den Knoten schiebt Ihr mit einem spitzen Gegenstand (Scherenspitze o.ä.) zwischen die Schrägbandlagen.

Schritt 8: Den unteren Saum umnähen

Der untere Rand (Saum) wird einmal um ca. 1 cm umgeklappt und mit Steppstich festgenäht.

Fertig ist die Tunika!

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Ich freue mich, wenn Ihr diese Anleitung auf Facebook teilt und natürlich besonders, wenn Ihr die Tunika nachnäht!

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