Für die, die den Altweibersommer verpasst haben, habe ich heute Fotos von Zauberhaftem aus der frühherbstlichen Natur – und ein dazu passendes Gedicht von Wilhelm Busch.
Gerade noch ist Altweibersommer, aber er ist am Abklingen. Es duftet draußen schon nach Herbst und die Blätter fallen. Die Bäume färben sich gelb und die Äpfel können geerntet werden.
Letztes Jahr waren wir um diese Jahreszeit eine Woche bei lieben Freunden in der Altmark, einer zauberhaften, naturbelassenen Landschaft westlich von Berlin, durch die die Elbe fließt, die in diesem Landstrich Brandenburg von Niedersachsen trennt. Das riesige, naturbelassene Grundstück und der wundervolle Apfelgarten mit alten Sorten befand sich frei liegend mitten in der Natur an einem kleinen Fluss. Eines Morgens ging ich allein ganz früh raus und entdeckte am Wegesrand hinter dem Haus die allerschönsten Gespinste um kleine Pflanzen und Blumen, an denen sich feinste Tautropfen verfangen hatten. Schnell lief ich nochmal ins Haus und holte die Kamera. Die Bilder dieses Spaziergangs seht Ihr heute hier.

So lag der Morgennebel über dem kleinem Fluss hinterm Haus, als ich losging
Zu den Fotos von den Gespinsten unten passt dieses schöne Gedicht von Wilhelm Busch:
Wilhelm Busch (1832-1908)
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
Der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
So manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
Mit kunstgeübtem Hinterbein
Ganz allerliebste Elfenschleier
Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
Dem Winde sie zum leichten Spiel,
Sie ziehen sanft dahin und schweben
Ans unbewußt bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen,
Wo Liebe scheu im Anbeginn,
Und leis verknüpft ein zartes Bändchen
Den Schäfer mit der Schäferin.

Sternenblume