Mit dieser Anleitung könnt Ihr alle Arten kleiner Kissen nähen, z.B. Puppenbettwäsche (auch Decken) und Kirschkernkissen. So geht’s:
Benötigte Materialien und Werkzeuge:
- Stoff oder Stoffrest, doppelt so groß wie die geplante Kissengröße, plus 1 cm Nahtzugabe
- Faden in der passenden Farbe
- Nähmaschine und Nähnadeln
- Stecknadeln
- Textilmarker (Stift)
- Stoffschere
- Füllmaterial, z.B. Kirschkerne, Füllwatte oder Schafwolle im Vlies (gibt’s alles im Bastel- oder Nähladen)
- evtl. Borten zur Verzierung
Zum Stoff: Für ein Kirschkernkissen eignet sich gut ein weicher Nicki-Stoff, da er etwas dicker ist und die Hitze der Kirschkerne im Zweifelsfall ein wenig besser isoliert. Für Puppenbettwäsche eignet sich gut ein “ganz normaler”, fester Baumwollstoff. Als Puppenmacherin muss ich immer auf die Sicherheit der Materialien achten, das heißt, dass ich für Spielzeug und Sachen, die meine Babys oder Kinder eventuell in den Mund nehmen, nur Stoff verwende, die den EU-Richtlinien für Spielzeugsicherheit entsprechen. Gut fährt man dabei mit Stoffen, die das GOTS-Textilsiegel tragen, da diese den Richtlinien entsprechen und GOTS zusätzlich das Textilsiegel mit dem umweltverträglichsten, sozialsten und nachhaltigsten Konzept ist.
Zur Größe des Kissens: Ein Kissen für die Kirschkerne von 1 kg Kirschen (2 gute Handvoll) muss ein quadratisches Kissen ungefähr 10-12 cm Kantenlänge haben. Bei Nicki- oder Frotteestoffen eher klein zuschneiden, da sich die Stoffe gut dehnen.
So wird’s gemacht:
Verzierung mit Borten: Wenn Ihr eine Zierborte an das Kissen nähen wollt, näht diese am besten schon vorher an die entsprechende Stelle. Ich habe das jedoch mal wieder vergessen und musste die Borte dann von außen und von Hand an das fertige Kissen nähen, was mühsamer ist als wenn man sie vorher schnell mit der Maschine ansteppt.
Wenn Ihr eine eventuelle Borte quer angenäht habt, legt Ihr den Stoff doppelt rechts auf rechts (d.h. die Seiten, die später außen sein sollen, liegen direkt aufeinander; oben und unten ist jeweils die linke Seite des Stoffes zu sehen). Ihr steckt den Stoff mit einer Stecknadel zusammen. Dann zeichnet Ihr das Kissen etwa 1 cm größer auf, als Ihr es schließlich haben wollt (Nahtzugabe) und schneidet den Stoff entlang der eingezeichneten Linie aus. So sieht es jetzt aus:
Dann näht Ihr das Kissen rundherum mit der Nähmaschine im Steppstich zusammen, wobei Ihr am Ende der Naht eine ca. 4 cm lange Öffnung zum Wenden und Füllen lasst. Nicht vergessen! Von Hand geht natürlich auch; hier empfehle ich einen Vor- oder Rückstich.
Am Ende eine Öffnung lassen und gut vernähen, dann sieht es so aus:
Dann wendet Ihr das Kissen durch die Öffnung, so dass jetzt die “gute Seite” außen liegt:
Nun füllt Ihr das Kissen durch die Öffnung mit den Kirschkernen. Durch einen Trichter passen sie leider nicht (auch wenn man das vielleicht annimmt), also muss man sie einzeln hineintun… So sieht das Kissen dann nach dem Füllen aus:
Nun wird die Öffnung erst mit einer Stecknadel zugesteckt und dann von Hand zugenäht. Beim Feststecken darauf achten, dass man die Stoffränder schön nach innen schlägt:
Die Öffnung wird nun im Vor- oder Rückstich geschlossen:
Dann noch die Zierborte anstecken und dann annähen (wenn man es wie ich vorher vergessen hat…):
Und fertig ist das Kirschkernkissen! Mein kleines Kissen eignet sich für Babys oder natürlich für Puppen. Die Puppen meiner Töchter hatten natürlich sofort alle Bauchweh, als das Kissen fertig war:
Wie wir die Kirschkerne aus den Kirschen verarbeitungsfertig gemacht haben (und leckerste Kirschmarmelade gekocht haben), lest Ihr hier.
Die Puppe sieht wirklich wunderbar und super putzig aus! Ich bin großer Fan vom weben und Sticken und habe selbst schon oft neue Projekte ausprobiert. Meine Schwester macht Webborten und hat mich auf deinen Blog geleitet für neue Inspiration.
Oh, das klingt aber fein! Weben und Sticken, das ist ja schon die höhere Kunst der Handarbeit. Danke für die liebe Rückmeldung! Maike